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Ruf Zum Gehorsam #433

"...sondern erlöse uns vom Bösen (von dem Bösen)"

Von Reimar Schultze

Viele Übersetzer bevorzugen folgende Worte:  "Von dem Bösen", weil das Wörtlein "sondern" voraussetzt, dass nun eine maskuline Angabe folgt. Diese Auffassung zeigt gezwungenermaßen, dass wir es grundsätzlich mit nur zwei moralischen Kräften zu tun haben: Gut und Böse oder mit anderen Worten: Gott und Satan. Dein Leben ist der Kampfplatz, worauf diese zwei Kräfte aufeinander treffen. Ja mein Freund, dein Leben ist so wichtig, dass jene zwei mächtigen und übernatürlichen Kräfte darüber streiten. Der Teufel ist unser furchtbarer Feind und deshalb müssen wir, sowie wir den ersten Teil des Vaterunsers zu beten pflegten, auch den zweiten Teil beten. Im Zusammenhang mit dieser Erkenntnis, schreibt Petrus uns diese schlichte Warnung: "Seid nüchtern, wacht! Euer Widersacher, der Teufel, geht umher wie ein brüllender Löwe und sucht, wen er verschlingen kann. Dem widersteht standhaft durch den Glauben, da ihr wisst, dass dieselben Leiden sich an eurer Bruderschaft in der Welt vollziehen!" 1. Petrus 5, 8-9.

 Der Teufel hat dich jeden Tag auf seinem Tagesplan. Es ist ein Beleg des Versagens, wenn du den Tag ohne die Waffenrüstung Gottes anzuziehen, beginnst. Wenn du geistlich unvorbereitet bist, werden viele deiner Taten, Reaktionen, Eingriffe, Entscheidungen, Worte und Gedanken an Wegweisung und Raum für den Heiligen Geist mangeln. Ohne diese Vorbereitung, könntest du Menschen, die du durch deine Worte oder Taten segnen möchtest, eher verletzen, enttäuschen oder das Herz brechen.

Entscheidungen, die du während des Tages ohne Gebet triffst, könntest du für den Rest deines Lebens bereuen. Ja, dieses ist ernsthaft, denn wie ein Löwe hat der Teufel gierigen Hunger. Du bemerkst schnell, dass es zu spät ist, die Waffenrüstung anzulegen, wenn du vor dem Schlafengehen deinen Pyjama angezogen hast. Bis dahin ist der Kampf vorbei, die Schlacht verloren und alles, was dir übrig bleibt, sind Scherben, welche du aufsammelst und dein Versagen, das du bekennst und darüber Buße tust.

 Sei jedoch nicht entmutigt. Gleichwie der Teufel dich täglich auf seinem Tagesplan hat, so ist es wahr, dass Gott dich auch auf Seinem Tagesplan hat. Die Bibel sagt: "Vom HERRN her werden eines Mannes Schritte gefestigt, ..." Psalm 37,23. Lerne es täglich auf den HERRN zu warten und lass dich von Ihm erquicken, läutern und mit deinen täglichen Aufgaben zur Verfügung stellen. Wenn du dies tust, wirst du im Licht wandeln, so wie der Psalmist schreibt:"... in deinem Licht sehen wir das Licht." Psalm 36,10.

 In dieser Kriegsführung ist es wichtig, dass wir  über den Teufel und über seine Kunstgriffe gegen uns Bescheid wissen. Paulus ermahnt uns diese Kunstgriffe nicht zu ignorieren (2. Kor. 2,11). Um den ersten Hinweis zu erhalten, um welche Kunstgriffe es sich handeln, sehen wir uns einige seiner Namen an:

 • ein Engel des Lichts (2. Kor. 11,14)

• ein Betrüger (Offb. 20,10)

• der große Drachen, die alte Schlange, Teufel und Satan (Offb. 12,9)

• der Ankläger (Offb. 12,10)

• unser Widersacher, brullender Löwe (1. Petr. 5,8)

• der Antichrist (1. Joh. 4,3)

• der Böse (Joh. 17,15)

• ein Mörder und Vater der Lügen (Joh. 8,44)

• der Fürst dieser Welt (Joh. 12, 31-32)

• der Versucher (Math. 4,3)

• der Böse (Math. 13,19)

 Anhand dieser Namen kannst du erkennen, dass der Teufel eine beachtliche Streitkraft ist. Wenn du das Alte Testament liest erhältst du den ersten Eindruck von ihm als einen Betrüger: "Und die Schlange war listiger als alle Tiere des Feldes, die Gott, der HERR, gemacht hatte..." (1. Mose 3,1).

 Denke daran, dass der Teufel nicht mit diesen Worten zu Eva gekommen ist: "Ich bin der Teufel". Stattdessen erschien er ihr als eine gutgesinnte Kreatur (gedenke, dass erst nach dem Fluch die Schlange auf dem Bauch schlängelte). Wäre er nicht sehr schön anzusehen, weise und intelligent, würde Eva nicht auf ihn gehört haben. Der Teufel selbst zeigt sich nicht hässlich oder widerlich, aber stattdessen versteckt er sich immer hinter etwas Schönem und Einsichtigem. Er zeigt niemals sein wahres Gesicht.

 Als er sich zum ersten Mal zeigte, sprach er zu Eva in der Gestalt eines Lebewesens, ... die der HERR selbst schuf, ... einer Schlange. Der Teufel versteckte sich im Körper einer Schlange. Martin Luther beobachtete: „Lasst uns in erster Linie festmachen, dass die Schlange wirklich eine Schlange ist. Jedoch wurde eine vom Satan eingenommen und beherrscht."

 Als Eva sündigte, trat etwas vom Teufel in ihr Herz hinein. Sie gab ihrem Ehemann von der verbotenen Frucht und somit ist auch etwas vom Teufel in sein Herz gekommen. Du siehst nun sehr deutlich, dass etwas Schreckliches passiert ist. Der erste Mensch, den Gott perfekt geschaffen hatte ist Adam, und nun ist der erste Mensch, der von einer Frau geboren wurde, ein Mörder geworden. Dinge veränderten sich schnell von Licht zu Finsternis, am schrecklichsten jedoch wurde der verhängnisvolle Sündenfall durch den erstmaligen Ungehorsam des Menschen hervorgebracht. Seit dem Sündenfall hat der Teufel in jedem Menschenherz fußgefasst. Darum spricht Jeremiah: "Trügerisch ist das Herz, mehr als alles, und unheilbar ist es. Wer kennt sich mit ihm aus?" Jer. 17,9.

 Sowie der Teufel sich in Form einer schönen Schlage im Paradies versteckte, so wollen wir nun betrachten, worin er sich noch versteckt, um Gottes Männer und Frauen zu bekämpfen. Auch sinnen wir darüber nach, warum wir oft beten sollen: "Sondern erlöse uns von dem Bösen".

 1. Der Teufel wirkt durch die fleischliche Gesinnung.

Die Bibel hat verschiedene Namen für das Böse, welches in die geistliche Blutbahn von Adam und Eva, die beide sündigten, eindrang.  Ein Name heißt "die fleischliche Gesinnung" (1. Kor. 3,3). Einige Früchte der fleischlichen Gesinnung sind in Paulus' Brief an die Galater wie folgt zu finden: ... Unzucht, Unreinheit, Ausschweifung, Götzendienst, Zauberei, Feindschaften, Streit, Eifersucht, Zornausbrüche, Selbstsüchteleien (Lust), Zwistigkeiten, Parteiungen, ...  (Gal. 5,19-20, mit Hervorhebung). In 1. Könige 11 erfahren wir, wie der Teufel durch König Salomos fleischlicher Gesinnung wirkt, indem der König sich nach Frauen begehrt und indem er sagt, dass er mehr als eine Frau haben dürfe. Als Salomo den Tempel dem HERRN weihte, begann er mit einem der großartigsten Gebete, die jemals gebetet wurden. Er brachte die Würde jedoch in Missgunst zu Fall als er Ehebruch mit 1.000 Frauen begann.

 Der Teufel arbeitet durch die fleischliche Gesinnung des Menschen. Du kannst dir sicher sein, dass was auch immer er dir durch ein Medium sagen möchte, es sehr sinnvoll und weise klingt. Trotzdem sagt Paulus: ... weil die Gesinnung des Fleisches Feindschaft gegen Gott ist ..." (Röm.8,7). Da die fleischliche Gesinnung in jeder nicht geheiligten Person ein Anker für den Bösen ist, muss diese getötet werden. Mein Freund, gedenke allezeit, dass Reinheit und Heiligung im Leben dir ermöglichen dir die trügerischen Mittel des Teufels zu durchschauen. Alle Irreführungen haben ihre Wurzeln im Teufel und ich sage nochmal, der Teufel wirkt durch du fleischliche Gesinnung des Menschen, um sie zu täuschen.

 2. Der Teufel spricht mit dir durch selbsternannte Propheten. Jesus warnt uns vor falschen Propheten, durch die der Teufel spricht: "Hütet euch vor den falschen Propheten, die in Schafskleidern zu euch kommen! Inwendig aber sind sie reißende Wölfe. An ihren Früchten werdet ihr sie erkennen. ..." (Math. 7, 15-16).

 Nur weil jemand Christus bezeugt, aktiv und angesehen in der Gemeinde ist, und auch geistliche Gaben besitzt, bedeutet das nicht, dass er für Gott spräche. An ihren Früchten werdet ihr sie erkennen. ... Jesus meinte die Früchte des Geistes, die durch das beständige  Ausharren in Christus (Galater 5,22-23). Verwechsle nicht die Gaben mit den Früchten. Die Korinther hatten alle dieser Gnadengaben (1. Kor. 1,7), aber sie mangelten an den Früchten des Geistes und waren daher fleischlich gesinnt (1. Kor. 3,1-3).

 Der Teufel kann Wunder durch falsche Propheten wirken. Die Magier des Pharaos konnten auch ihre Stäbe in Schlangen verwandeln und gebrauchten diese um Frösche über das Land Ägypten zu bringen. Jesus bezeichnet solche Wunderwirker wie folgt: "Nicht jeder, der zu mir sagt: Herr, Herr!, wird in das Reich der Himmel hineinkommen, sondern wer den Willen meines Vaters tut, der in den Himmeln ist. Viele werden an jenem Tage zu mir sagen: Herr, Herr! Haben wir nicht durch deinen Namen geweissagt und durch deinen Namen Dämonen ausgetrieben und durch deinen Namen viele Wunderwerke getan? Und dann werde ich ihnen bekennen: Ich habe euch niemals gekannt. Weicht von mir, ihr Übeltäter!" (Math. 7, 21-23).

 Gewiss gibt es viele falsche Propheten in dieser letzten Zeit, die sich hinter großartigen Gaben und Wundern zu verstecken und auch Fähigkeiten besitzen, das Wort Gottes zu verdrehen. Lass dich nicht täuschen.

3. Der Teufel täuscht dich durch Erscheinungsbilder. Der einzige Weg, um sicher zu sein, dass du nicht durch das, was du hörst und siehst getäuscht wirst, ist durch die Offenbarung des Heiligen Geistes. Zum Beispiel wirst du einer der schönsten Kirchen vorgestellt, die eine orthodoxe Lehre besitzen. Alles an dieser Kirche scheint hervorragend zu sein, aber dies bedeutet nicht, dass sie zu dir passt. Richte nicht nach dem äußerlichen Erscheinungsbild (Joh. 7,24).

 Jakob wählte Rahel, weil sie schön aussah und lehnte Lea ab. Rahel aber hatte Götzendienst in ihrem Herzen versteckt, das als ihre Opfergabe weitergegeben wurde. Jesus, der Messias, zeigte sich durch Lea, nicht durch Rahel. Jakob wurde getäuscht. Der Teufel versteckt sich hinter jeder Täuschung. Gehe nicht nach Schönem und Sinnvollem. Danach trachtet die Welt. Gehe nach Offenbarung gekoppelt mit Glauben, weil Gott sagt: "... Der Gerechte aber wird aus Glauben leben." (Röm. 1,17).

 Fortsetzung folgt.

 Dies ist ein kleiner Auszug aus dem Buch "Praying the will of God" (Den Willen Gottes beten) von Reimar A. C. Schultze

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