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„Kommt her zu mir, alle ihr Mühseligen und Beladenen! Und ich werde euch Ruhe geben. Nehmt auf euch mein Joch und lernt von mir! Denn ich bin sanftmütig und von Herzen demütig und ihr werdet Ruhe finden für eure Seelen, denn mein Joch ist sanft und meine Last ist leicht.“ Matthäus 11, 28-30. Als ich neulich diesen Bibelabschnitt las, entdeckte ich etwas Neues. Ich sah solch eine Tiefe darin, die ich nicht ergründen konnte. Dieser Abschnitt schien mir wie ein Regenbogen, der sich wölbend über alle Dinge zog. Der Abschnitt beginnt mit: „Kommt her zu mir." Bevor wir mit dem Bibeltext fortfahren, können wir beobachten, dass dieser Satz erstmals kurz nach dem Sündenfall des Menschen vorkommt. Von da an finden wir das Wort „kommen“ in jedem Buch der Bibel von Genesis bis zur Offenbarung. Dieses Wort „komm“ zeigt, dass der Mensch vom Weg abgekommen ist. Er ist nicht dort, wo er sein sollte. Dieses „Kommen“ ist ein Ruf an ihn, zurück zu kehren, wo er hingehört. Es ist ein Ruf an ihn Schwierigkeiten, Mühsal und Belastungen zurück zu lassen und zur Leichtigkeit, Ruhe und Freude zu kommen. Als verlorene Sünder kommen wir einmal zu Jesus, jedoch gibt es ein fortwährendes Kommen, wenn wir in Ihm wandeln. Ein Kommen mit all unseren Bedürfnissen. Dies war eine allgemeine Erklärung. Jetzt betrachten wir das Wort „Kommen“ im Matthäus-Evangelium: „Kommt her zu mir, alle ihr Mühseligen." Betrachten wir vorerst den Kontext, in dem Jesus über das Joch redet. Hier redet Jesus zu den Juden. Seine Worte waren an sie gerichtet, an alle die unter religiösen Zwang leiden. Sie richteten sich an Menschen, die versuchten durch Rituale, Traditionen und religiösen Gesetzen für Gott zu leben. Jesus hatte und hat immer noch Mitleid mit diesen Menschen, Er weinte sogar über Jerusalem. Jesus sprach auch zu den Armen, Kranken, Benachteiligten und Verlassenen die verletzt, zerbrochen und ruhelos sind (Lk.4,18). Dieses „Kommt her“ trägt weitgehend auch die Bedeutung nach Trophäen zu eifern: Menschen, die ihr Bestes gaben, um Ehre und Respekt zu bekommen. Sie wollen in Sport, Unterhaltung und in Businessgeschäften für Würde und Ruhm bekannt sein. Sie geben alles, um Trophäen zu gewinnen. Nun leiden sie unter Enttäuschung und Burnout und müssen schmerzhaft erkennen, dass sie den falschen Zielen nacheiferten. Zu all diesen sagt Jesus: „Kommt her zu mir!“ Jesus meinte damit: „Gib mir dich selbst und deine Lasten. Komm zum Ende mit deinem eigenen Ich, deinem Lebensstil, deinen Wegen und komm zu mir, so wirst du Ruhe für deine Seele finden, denn mein Joch ist sanft und meine Last ist leicht.“ Seine Last ist leicht, jedoch nicht schwerelos. Seine Last ist leichter als deine Last, welche du ohne Christus trägst. Wenn wir einmal als verlorene Sünder zu Jesus kommen, muss darauffolgend ein Werk in uns beginnen, ein Prozess, dem wir uns demütig unterstellen. Es sieht folgendermaßen so aus: 1. Wenn wir ein Joch aufnehmen, muss das Joch uns passen. Du kannst kein Joch auf dich nehmen, wenn es dir nicht passt. Kein Ochse kann mit dem Joch eines anderen Ochsen einen Karren erfolgreich ziehen. Die Anpassung eines Jochs auf einen Ochsen ist die Arbeit eines Meisterhandwerkers. Jeder Ochsenhals ist anders. Das Joch wird so angepasst, dass das Tier keine Schürfwunde bekommt, wenn es sich unter der Last bewegt. Nur Jesus allein, kann das Joch für dich perfekt anpassen. Wenn Er dich dafür anpasst, muss Er dein ganzes Eigenleben zunichtemachen. Alles, was dein Selbstleben ausmacht, hindert dich daran, in Jesu Joch zu passen. Deshalb muss es erst entfernt werden. Die Anpassung soll mit dir eins werden, so wie du eins werden sollst mit dem vollkommenen Willen Gottes. 2. Nach der Anpassung kommt ein „auf sich nehmen“. Diese Aufnahme setzt voraus, dass du das alte Joch, welches dein Leben miserabel, schwer, stressig und belastend macht, aufgibst. Denn du kannst nicht ein sanftes Joch auf dich nehmen, wenn du immer noch das raue trägst. Du kannst deine eigenen Bürden nicht tragen, wenn du unter dem Joch Jesu bist. Denn dieses Joch ist nur für die leichte Bürde Jesu tragbar. Jedes Mal, wenn du deine eigene Bürde auf Jesu Bürde legst, wirst du von Jesu Joch losgemacht. So wie das Eigenleben verschwindet, so auch die Bürden des Eigenlebens. Das Joch ist für dich angepasst, damit du nur Jesu Bürden tragen kannst. Das Joch kann nur durch Selbstverleugnung und Gehorsam gezogen werden. In dieser modernen Zeit haben Christen, sogar auch Pastoren, die Wege des modernen Geschäftsmannes eingeschlagen. Diese Wege beziehen sich auf den ersten Blick einer „geistlichen“ Zielsetzung, welches erbarmungslos Gedrängel, Fahrerei und Manipulation hervorbringt, um Erfolg und Anerkennung zu gewinnen. Oftmals, um in diesem Wettbewerb zu überragen. Häufig geschieht das durch einen fehlgeleiteten Eifer für Jesus. Häufig wird der eigentliche Dienst missverstanden. Pastoren haben in der heutigen Zeit mehr geistliche Herzattacken als zuvor. Sie stressen sich selbst, indem sie Gottes Werk nach den weltlichen Standard vollbringen wollen. Sie werden jedoch gerade als Helden bezeichnet, weil sie so hart für Jesus arbeiten. Das ist sehr schlimm. Das Problem liegt darin, dass sie für Jesus arbeiten, anstatt dass Jesus durch sie arbeitet. Sie arbeiten in der Kraft des Fleisches, anstatt in der Kraft des Heiligen Geistes. In dem Joch Jesu finden wir keine stressbedingten Herzattacken. Sein Joch ist sanft, Seine Bürde leicht. Menschen bedrängen Jesus allezeit. Jedoch ließ es Jesus nie zu, sich von den Bedürfnissen regieren zu lassen. Er warnte davor, dass die Bedürftigen immer da sein werden. Sie werden uns immer bedrängen. Wir können nicht allen die Bedürfnisse stillen. Wir können nicht „Ja“ zu allen sagen. Wir müssen uns von Gottes Willen regieren lassen, um im Joch zu bleiben. Je mehr Zeit wir mit Menschen verbringen, desto weniger Zeit verbringen wir mit Gott. Mose starb im Alter von 120 Jahren, er regierte eine ganze Nation. Er starb als junger Mann: „Mose war aber 120 Jahre alt, als er starb. Sein Auge war nicht trübe geworden und sein Frische nicht geschwunden.“ 5. Mose 34,7. Er starb nicht in einem gestressten Zustand. Paulus, der Apostel, gleicht Mose in derselben geistlichen Größe. Er war einer von den aktivsten Christen und starb nicht durch eine geistliche Herzattacke. Er lebte in Christus und starb als sein Werk vollendet war. Wenn einer der zwei großartigen Männer wegen stressbedingter Herzattacke sterben würde, würde es eine Beschämung des Christentums sein. Mein Joch ist sanft, meine Bürde ist leicht. Beweise es der Welt und deinem Ehepartner und deinen Kindern. 3. Im Joch zu leben bedeutet, dass geistliches Lernen stattfindet. In unseren Kirchen und Gemeinden wird viel gelehrt. Jedoch dringt die Lehre kaum in Menschenherzen durch. Sie hilft uns nicht weiter im Bereich der geistlichen Wahrnehmung, in der Gemeinschaft mit Christus und im Wandel mit Gott. Durch die ganzen Lehrinhalte der Bibel töteten die Pharisäer Jesus. Höhere Abschlüsse führen oft zu Stolz und vernachlässigen die Entwicklung des Herzens. Nur wenige, die im Wissen mächtig sind, ordnen sich unter Jesu Joch. Darum sagte Jesus: „Ich preise dich, Vater, Herr des Himmels und der Erde, dass du dies vor Weisen und Verständigen verborgen hast und hast es Unmündigen offenbart. Ja Vater, denn so war es wohlgefällig vor dir.“ Lk. 10,21. Gott kann nichts mit einem JEMAND anfangen, jedoch kann Er viel mit einem NICHTSNUTZ anfangen. Deshalb können theologische Abschlüsse außerhalb des Jochs sehr gefährlich werden. Sie haben viele Spaltungen in Gemeinden herbeigeführt. Es brachte Verfolgung und Ablehnung gegenüber den feinsten Männern Gottes hervor. Wenn wir jedoch mit Jesus das Joch tragen, erfahren wir den besten geistlichen Unterricht (Matt. 1,29). Je tiefer wir in Demut wandeln, desto mehr lernen wir Gott kennen und desto mehr werden unsere geistlichen Reben hervorspringen. Jesu Joch ist der beste Unterricht der Welt. Du bist eingeladen daran teilzunehmen. Die Gebühr ist kostenlos. Tue es. Nun, mein Freund, du musst wiedergeboren sein, um Jesu Joch zu tragen. Doch gedenke, dass du danach im Gebrauch des Meisters stehst. Darin liegen deine Ruhe, deine Kraft und deine Freude. Wenn du mit Jesus das Joch trägst, zeigt es dir was Paulus meinte als er sagte: „Also bleibt noch eine Sabbatruhe dem Volk Gottes übrig.“ (Hebr.4,9). Ruf zum Gehorsam Nr. 379
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