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Jesus sagte: "Geht nun hin und macht alle Nationen zu Juengern..." Mth. 28,19 Juenger vs. Wohlstand Unter den Predigern, die wir im Fernseher sehen, ist eine sehr gelaeufige Thematik zu beobachten, die sich auf das Geld bezieht: Christen anzuweisen, wie sie mehr Geld verdienen und wie sie ihre Schulden abbauen koennen. Die Wohlstandsbotschaft ist ueberwiegend im Westen zu finden (der schon bereits im Wohlstand lebt). Allerdings sagte der Herr Jesus bevor Er die Erde verliess zu Seinen Juengern: "macht zu Juengern" und nicht "seid wohlhabend. Er gab ihnen den Auftrag Seine Zeugen zu sein (Apg. 1,8). Das Wort "Juenger" kommt 205 Mal in den 4 Evangelien vor. Leider verdraengt diese Wohlstandslehre den grossen Auftrag. Jeder aufrichtige Leser des Wortes kennt die ueberwaeltigende Lehre Jesu ueber das Geld: Wohlstand daempft den Reichen in das Reich Gottes hineinzukommen. Je mehr der Mensch besitzt, desto geringer ist die Wahrscheinlichkeit das Heil zu empfangen (Mth. 19,24; Lk. 12,18-21). Der Apostel Paulus besagt: "Wenn wir aber Nahrung und Kleider haben, so lasset uns genuegen." (1. Tim. 6,8) und weiter "Es ist aber ein grosser Gewinn, wer gottselig ist und laesset sich genuegen." (1. Tim. 6,6), ausserdem "Denn die Wurzel alles Boesen ist die Geldliebe..." (1. Tim. 6,10). Zu viele Sachen auf der Welt fuehren den Christen in eine geistliche Duerre: Wie viele Wohlstandschristen kennst du, die treu zu den Gebetsversammlungen gehen, wie viele, die eine Leidenschaft haben verlorene Seelen zu gewinnen oder Gefangene zu besuchen und sie zu Juenger machen? Juedische Juenger So lasst uns das Wort "Juenger" genauer betrachten. Wie wurde dieses Wort zur Zeit Jesu gesehen? Das griechische Wort fuer Juenger lautet mathetes. (Griechisch deshalb, weil das Neue Testament anfangs auf Griechisch geschrieben wurde). Jedoch um den Ursprung der Bedeutung zu erfahren, muessen wir uns an die Juden halten, weil Jesus zu den Juden kam. Das juedische Wort fuer Juenger lautet Talmid. Nun erklaere ich, wie ein Jude zu einem Talmid wird. Es ist ein Prozess, der gewisse Stufen durchlaeuft. Im Zentrum der juedischen Gesellschaft befindet sich die Synagoge. Die Synagoge war die hoechste Kraft in der Gesellschaft, die alles zusammenhielt: sie ist Ort, wo Menschen anbeten und beten; sie ist der Ort, an dem das Wort Gottes gelesen und erklaert wird und Rabbiner ihre Diskussion haben. Neben der Synagoge befand sich die Schule. In der Unterstufe (Beit Sefer) lernten die Kinder bis zu 12/13 Jahren die Tora (die fuenf Buecher Mose) zu lesen. Grosse Teile dieser Buecher lernten sie auswendig. Wenn sie dann 13 Jahre alt wurden, blieben die meisten Kinder Zuhause und erlernten die Haushaltsfuehrung oder den Beruf ihres Vaters. Allerdings setzten einige der Knaben ihre Ausbildung fort, wenn sie mehr ueber die Tora und ueber Gott lernen wollten. Diese Mittelstufe nennt man im Hebraeischen Beit Talmud. Sie fingen erst mit 15 Jahren an den Beruf ihres Vaters zu erlernen. Dann gab es einige der Knaben, die solch ein brennendes Herz fuer den HERRN und Sein Wort hatten, sodass diese durch die Ausbildung der Schrift ein Talmidin (Juenger) wurden. Und schliesslich baten sie den Rabbi sie zu pruefen. Der Juenger wurde sobald vom Rabbi geprueft und durchlief zunaechst eine Probezeit, in der er beobachtet wurd. Wenn ein Rabbi einen Jungen annahm, sagte er ihm folgendes: Folge mir nach und werde mein Talmid. Der Schueler gab nun alles auf, seine Familie, seinen Beruf, seine eigenen Plaene, um diesen einen Rabbi fuer zwei bis vier Jahre zu folgen. Sein Ziel war es ihn nachzuahmen und genauso ihm gleich zu werden. Denn letztendlich wird der Rabbi zu seinem Talmid sagen: Du bist mir gut nachgefolgt, nun geh und mache deine eigenen Juenger. Denke an die Worte Jesu: "Es ist dem Juenger genug, dass er werde wie sein Lehrer..." (Mth. 10,25). In der westlichen Welt wird meistens der Grundgedanke vertreten, dass ein Juenger ein Schueler sei. Jedoch, zur Zeit Jesu dachte man an eine Verbindung zwischen Kenntnis und Ebenbild: Gruendliche Kenntnis des Wort Gottes erlangen und Ebenbild des Rabbis zu werden. Jesus betont dieses "so zu werden wie der Rabbi" mehr als die Bildung. Sieh dir die mangelnde Zuversicht an, die Jesus ausdrueckte in Bezug auf die Bildung, als es um die Erkenntnis Gottes ging: "... Ich preise dich, Vater, Herr des Himmels und der Erde, dass du dies vor Weisen und Verstaendigen verborgen hast und hast es den Unmuendigen offenbart. Ja, Vater, denn so war es wohlgefaellig vor dir." (Luk. 10,21). Paulus fuegt noch diese Worte hinzu: "... Ich werde die Weisheit der Weisen vernichten, und den Verstand der Verstaendigen werde ich verwerfen." (1. Kor. 1,19 und Jes. 29,14). In der erweiterten Bibel (siehe Amplified Bible) lesen wir: "Ich werde das Unbrauchbare verwirren und faellen und werde die Bildung der Gebildeten zerstoeren ... und die Klugheit der Klugen. Ich werde sie behindern und zunichte machen und sie zu einem Ende bringen." Jesu Juenger Demzufolge ging Jesus nur selten in die Staedte Galilaeas, die eine Art Waermekaesten fuer die Talmidin waren. Dort wurden viele Knaben zu juedischen Juengern ausgebildet. Er mied Orte, an denen Universitaeten, Theater, Synagogen und juedische Schulen waren. Jesus suchte lieber Seine Juenger in Bethsaida aus. Dies war ein Fischerort mit 200 Einwohnern. Erstaunlicherweise hatte Bethsaida weder Synagogen, noch eine juedische Schule, noch einen Rabbi. Doch an diesem Ort fand Jesus Andreas, Petrus, Johannes, Jakobus und Philippus. Jeder wurde mit dem Satz "Folge mir nach." berufen, der aussagt, Ihm gleich zu werden. Jesu Juenger waren nicht da, um zu studieren, sondern um sich vor Gott zu bewaehren (2. Tim. 2,15). Das bedeutet, dass sie wie Gott werden sollten - gottesfuerchtig und christusaehnlich. Alle Studien ueber die Schrift sind vergeblich, sie sind Goetzendienst und geistliche Zerstoerung, ausser es fuehre zu gottesfuerchtigen Schuelern. Die juedischen Schulen bildeten Schueler aus, dennoch verfehlten die meisten die Erziehung zur Gottesfurcht. Dies hat zur Folge, dass die meisten Schueler die groessten Feinde Jesu waren. Sie toeteten Ihn. Die meisten religioesen Kaempfe begannen durch Menschen, die eifrige Schueler des Wort Gottes waren, jedoch fehlte es ihnen an Christusaehnlichkeit. Paulus sagte dies schon voraus, dass Menschen immerzu lernen und doch nie zur Erkenntnis der Wahrheit kommen koennen (2. Tim. 3,7). Kurz gesagt: Lernen ohne die Wahrheit zu verinnerlichen. Jesus suchte nicht nach Talmidin, die denken, dass die qualifiziert seien. Er hielt nach Menschen Ausschau, die wissen, dass sie nicht qualifiziert sind. Er suchte nach Unmuendigen, um die Weisen zu verwirren. Er suchte Schwache, Nichtsnutze, um die Starken zu beschaemen, damit kein Fleisch sich in seiner Gegenwart ruehme (1. Kor. 1,27-29). Daher brachte Jesus das Bildungssystem der Rabbiner durcheinander und ebenso ihre traditionelle Weise neue Nachfolger einzustellen. Normalerweise waehlen die Talmidin den Rabbi. Jedoch Rabbi Jesus lies diesen unreifen Gedanken der Menschen nicht zu: Er waehlte Seinen Talmidin: "Ihr habt nicht mich erwaehlt, sondern ich habe euch erwaehlt..." (Joh. 15,16). Er waehlte nicht nach irdischen Begabungen, nicht nach menschlichen Leistungen, sondern Er sah das Herz an und waehlte Seinen Talmidin nach dem Potential, das Er in ihnen sah. Nachdem Er erwaehlt hat, stellt Er alles brauchbare bereit, um dieses Potenzial zu verwirklichen. Er gab ihnen "alles zum Leben und zur Gottseligkeit durch die Erkenntnis dessen, der uns berufen hat..." (2. Petr. 1,3). Wenn nun Jesus sagt: "Folge mir nach", meint Er: "Werde mir gleich." Geht nun hin und macht alle Nationen Jesus gleich. Geben wir uns wirklich fuer diesen Auftrag hin? Geringeres unterschreitet Gottes Willen. Sagt dein Ehepartner von dir, dass du Jesus gleich bist? Wie viel christusaehnliche Personen sind auf dem Podest oder auf den Baenken deiner Gemeinde? Wie viele von ihnen haben wir hinter der Kanzel? Es gibt viele Bibelgelehrte, aber wirst du auch Christus in ihnen sehen? Ich sage nochmals: Juengerschaft heisst Christusaehnlichkeit. Christusaehnlichkeit hat nichts mit suesser Lieblichkeit zu tun. Jesus hat nichts von Lieblichkeit geredet. Er beruft uns das Salz der Erde zu sein (Mt. 5,13). Christusaehnlichkeit heisst in erster Linie immer Gottes Willen zu tun. Das heisst rein, heilig, mutig und aeusserst abhaengig von Gott, dem Vater, zu sein. Es bedeutet dem Boesen zu widerstehen. Es heisst nicht der Welt gleich zu sein (Roem. 12,2). Es heisst eine Denkweise entgegengesetzt der Kultur anzunehmen. Als Gott die Zehn Gebote gab, schuf Er eine entgegengesetzte Kultur inmitten der Heiden. Diese umfasst keine Moerder, keinen Diebstahl, keinen Ehebruch, keine Respektlosigkeit gegenueber Eltern, keine Goetzenanbetung etc. Als Jesus kam, gruendete Er das Koenigreich Gottes zu einer neuen gegensaetzlichen Kultur, indem Er die Bergpredigt als grundsaetzliches Rueckrat lehrt. Ich sage noch einmal: Es ist nicht lieblich. Es umarmt nicht die Welt, sondern widersteht ihr, lehnt sie ab und gestaltet sie um. Du kannst nur staunen, dass Jesus dich ausgewaehlt hat. Er kennt dich besser als du dich selbst kennst. Dich mit deinem suendigen Hintergrund, dich mit deinen Schwaechen, deinen Aussetzern. Er waehlte dich aus, auch wenn die Bibel dich als erbaermlich auszeichnet. Denk mal drueber nach! Er hat dir gesagt: Folge mir nach, werde mir gleich! Er waehlte dich, weil Er an dich glaubt, auch wenn sonst niemand an dich glaubt. Weil Er an dich glaubt, so glaube auch an Ihn. Sie dir an, wie Gott Petrus und Johannes, zwei ungebildete Fischer, veraenderte: "Als sie aber die Freimuetigkeit des Petrus und Johannes sahen und bemerkten, dass es ungelernte und ungebildete Leute seien, verwunderten sie sich; und sie erkannten sie, dass sie mit Jesus gewesen waren." (Apg. 3,14). Diese zwei Maenner brachten die Welt mehr in Ordnung als alle Pharisaer und Rabbiner in Jerusalem zusammen! Der naechste Schritt, nachdem du erwaehlt wurdest ist alles zu entsagen und dich Ihm anzuhaengen (Luk. 14,33). Sei mit Ihm 24 Std. am Tag. Wie sonst kannst du lernen Ihm gleich zu werden? Es gibt keine andere Anweisung ausser Seiner fortwaehrenden Gegenwart in deinem Leben, und nichts anderes. So wie die Thora wertvoll fuer den Talmidin war, so muss Jesus fuer dich sein. Du musst Seine Authoritaet bedingungslos akzeptieren und dich vom inwendigen Glauben zum aeusserlichen Gehorsam in allen Dingen wenden. Sobald du ein Talmidin wirst, und sobald du Ihm alles weihst, wird Er alle deine Beziehungen und Aktivitaeten neu ordnen. Er wird dann in dir wohnen und dich Ihm aehnlicher machen. Deine Bestimmung wird erfuellt. Zusammengefasst: ein Juenger zu werden heisst, Ihm gleich zu werden. Dies ist der Missionsbefehl! Bemerkung des Authors: Ich bin Ray Vander Laan zum Dank verschuldet. Ich empfehle seine DVDs "That The World May Know" (Damit Die Welt Erkennt). Weitere Artikel von Pastor Schultze finden sie unter www.schultze.org
Ruf zum Gehorsam Nr. 353 PO Box 299 Kokomo, IN 46903 USA www.schultze.org
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