Ruf Zum Gehorsam #328

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DIE LADE SPRICHT IMMER NOCH

von Reimar Schultze

Es gibt eine entstellte Beziehung zwischen Gesetz und Gnade in der zeitgenössischen Theologie. Durch die Bundeslade hat Gott ein und für alle Mal die Gesetz-Gnaden-Beziehung bestimmt. Verwirrung über diese Beziehung verschwindet, wenn wir auf die Bundeslade und auf das, was sie beinhaltet, mit den Augen der hebräischen Theologie ansehen, so wie der Apostel Paulus es tat.

Im Herzen der hebräischen (und christlichen) Theologie gibt es einen kleinen Kasten, die Bundeslade. Sie ist der wichtigste Kasten, der jemals gebaut worden ist, nach Gottes eigener Vorstellung. Sie war nur 1,25 m lang, 75 cm und 75 cm hoch, aber was das für ein mächtiger Kasten war! Es ist unbedingt erforderlich, dass du diesen Kasten verstehst, um Gottes Bund verstehen zu können. Die Heiden hatten Reliquien auf den Bergen, wo sie ihre Götter anbeteten. Viele Juden bauten auch höhere Plätze, um Gott anzubeten und zu opfern. Jedoch war dieser Kasten Gottes am richtigen Platz. All die hohen Plätze waren daher nicht mehr für Anbetung annehmbar. Die Weisheit Gottes, die Rettung und der Treffpunkt Gottes waren am Kasten. Traurig zu erwähnen ist, dass viele Christen nicht mehr regelmäßig den Zufluchtsort Gottes am Sonntag besuchen, denn sie haben den Ort durch sonntägliches christliches Fernsehprogramm zum höchsten Platz gemacht. Ist es nicht wundervoll, dass Gott einen Weg gemacht hat Menschen zu treffen? Halleluja! Oh, wie sehr er uns liebt. Bist du an diesem Morgen mit ernsthaften Gebet und Lobpreis Gott begegnet?

2. Mose 25, 10-22 zeigt uns Gottes Vorstellung für den Kasten:

„Macht eine Lade von Akazienholz; dritthalb Ellen soll die Länge sein, anderthalb Ellen die Breite und anderthalb Ellen die Höhe. Du sollst sie mit feinem Gold überziehen inwendig und auswending, und mache einen goldenen Kranz oben umher. Und gieße vier goldene Ringe und mache sie an ihre vier Ecken, also dass zwei Ringe seien auf einer Seite und zwei auf der anderen Seite. Und mache Stangen aus Akazienholz und überziehe sie mit Gold und stecke sie in die Ringe an der Lade Seiten, dass man sie damit trage; sie sollen in den Ringen bleiben und nicht herausgetragen werden. Und sollst in die Lade das Zeugnis legen, das ich dir geben werde. Du sollst auch einen Gnadenstuhl machen von feinem Golde; dritthalb Ellen soll seine Länge sein und anderhalb Ellen seine Breite. Und sollst zwei Cherubim machen von getriebenem Golde, zu beiden Enden des Gnadenstuhls, dass ein Cherub sei an diesem Ende, der andere an dem andern Ende, und also zwei Cherubim seien an des Gnadenstuhls Enden. Und die Cherubim sollen ihre Flügel ausbreiten von obenher, dass sie mit ihren Flügeln den Gnadenstuhl bedecken und eines jeglichen Anlitz gegen das des andern stehe; und ihre Anlitze sollen auf den Gnadenstuhl sehen. Und sollst den Gnadenstuhl oben auf die Lade tun und in die Lade das Zeugnis legen, das ich dir geben werde. Von dem Ort will ich mich dir bezeugen und mit dir reden, nämlich von dem Gnadenstuhl zwischen den zwei Cherubim, der auf der Lade des Zeugnisses ist, alles was ich dir gebieten will an die Kinder Israel.“

Die Lade wurde „Bundeslade“ genannt (5.Mose 10,8). Hier wollte Gott den Menschen treffen - nicht bedingungslos, sondern bedingt – die Basis des Bundes ist ein gebundenes Einverständnis zwischen zwei Personen. In der alten heidnischen Geschichte erzählt man, als der Bund zwischen zwei Personen gemacht wurde, dass jeder von ihnen sein Handgelenk aufschnitt und durch den Handschlag das Blut beider Personen vermischt. Ein gebundenes Einverständnis wurde gemacht, um ein absolutes Treueversprechen dem anderem zu geben. Die zwei Personen würden dann eins werden. Jeder würde sein Leben für den anderen geben. Niemand konnte sich zwischen diesen beiden einmischen.

Dieser „Bund des Blutes“  ist auch im Buch Mose zu finden (2.Mose 24,8). Einmal im Jahr wurde der Altar mit Lammesblut besprengt, das opfernde Blut des Lammes Gottes. Der Altar bezieht sich auf das Kreuz an dem Jesus sterben würde. Das Blut hat drei lebenswichtige Funktionen: reinigen, den Bund versiegeln und auch heilig zu machen. Der höchste Zweck ist die Heiligung, dass wir mit Gott eins werden würden. Hierin ist das Versprechen, der Vertrag: Gott, in Christus offenbart, gab sein Leben für dich, dass du dein Leben für Ihn gibst. Unser eigenes Leben aufzugeben ist Vorraussetzung für Jüngerschaft. Jesus sagte: „Wer mir nachfolgen will, der verleugne sich selbst und nehme sein Kreuz auf sich täglich und folge mir nach.“ (Lukas 9,23). Das kleinste Weglassen dieses Gebotes wird uns nicht in den Bund mit Gott bringen. Paulus sagt: „Gebt eure Leiber hin als ein lebendiges, heiliges, Gott wohlgefälliges Opfer, welches sei euer vernünftiger Gottesdienst.“ (Röm. 12,1). Es gab ein Kreuz für Jesus, es gibt aber auch ein Kreuz für dich. Gottes Bund verlangt das höchste Opfer von beiden Partien.

Es ist auch bedeutsam, dass Gott nur ein Gegenstand in den Kasten legte: „Die Worte des Bundes“, welche die Zehn Gebote auf Steintafeln geschrieben waren (2.Mose 34,28). Nun höre: Wenn es kein Bund mit Blut gibt, kann es auch keinen Bund mit Gesetz geben!

Alle Bünde sind auf festen Bedingungen oder auf „Gesetze“ gegründet. Der Bund Jesu mit dir ist auf das Gesetz gegründet. In der Lade festigte Gott den Lehrsatz der Gnaden Gesetze für immer. Und nochmals: „Wer da sagt: Ich kenne ihn, und hält seine Gebote nicht, der ist ein Lügner, und in diesem ist die Wahrheit nicht.“ (1.Joh.2,4). Eine gesetzliche Verpflichtung ist in uns in unserer Beziehung zu unserem Herrn.

 Die zwei notwendigen Elemente Gottes einen Menschen zu begegnen sind Blut und Gesetz! Zeitgenössische Christen verstehen das Element des Blutes, jedoch wenn über das Gesetz gesprochen wird, gibt es Missverständnisse und Verwirrung. Deshalb ist es Zeit über das Gesetz zu sprechen.

1.Logischerweise, sagen uns Politik und Geschichte, dass man keine glaubhafte Beziehung zwischen zwei Partien ohne das Gesetz führen kann. Alles im natürlichen, menschlichen und geistlichen Sinne, ist auf das Gesetz gegründet. Zu denken, dass der Mensch seine Beziehung mit Gott ohne Gesetze führen kann, ist absurd.

2. Gott legte nur die Steintafeln des Gesetzes in die Bundeslade. (Für eine kurze Zeit legte man auch Mose’s Stab und ein Behälter mit Manna hinein. Ursprünglich legte Gott diese nicht hinein. Stab und Behälter wurden zu den Tagen Salomons noch nicht beigelegt. (2. Chr. 5,10).) Gedenke, dass ich einfache Bereiche aufdecke, die nicht darüber hinaus gehen. Das Blut wurde auf den Gnadenstuhl gesprenkelt, der sich auf dem Kasten befand. Die Steintafeln waren in dem Kasten. Unter dem Gnadenstuhl waren die Gesetze. Es gab nie einen Konflikt zwischen Barmherzigkeit und Wahrheit – auch nicht in der Pauline-Theologie. Das ist warum der Psalmist mit Freude verkündet: „Güte und Treue begegnen einander, Gerechtigkeit und Friede küssen sich.“ (Psalm 85,11). Als Israel Ägypten verließ verstanden sie, was das Blut des Lammes bedeutete. An jedem Haus, das mit Blut bestrichen war, ging der Engel des Todes vorüber. Aber da Israel ein Volk unter Gottes Führung war, mussten sie auch begreifen, dass der Bund auf das Gesetz basierte. Von da an gab Gott Israel die Gesetze auf dem Berg Sinai. Die Erlösungs-Theologie, die nicht auf Gesetze basiert führt zu geistlichem Partnerwechsel. Gott möchte dies nicht. Daher schrieb Er später diese Gesetze in unsere Herzen, um es ein Teil unserer moralischen Faser zu machen (Hebr.2,10). Halleluja!

3. Es ist erforderlich den Lehrsatz des Gesetzes des Paulus’ zu verstehen. Zuerst müssen wir Gesetz von Gesetz unterscheiden können. Dies heißt: Die zehn moralischen Gebote in dem Kasten und von den Geboten, die mit 613 Ritualen außerhalb des Kastens geführt werden. Die Gesetze in der Lade waren dauerhaft; geschrieben mit Gottes eigener Hand. Die restlichen Gesetze wurden nicht auf die Steintafeln geschrieben. Sie wurden von Mose geschrieben und daher wurden sie die Gesetze des Moses’ genannt. Sie verfielen als Jesus kam. Nachdem Jesus kam und das Gesetz erfüllte, hielt Er Mose’s Gesetze (die rituellen Gesetze) nicht, um seine Nachfolger zu binden. Er behielt die Zehn Gebot als einen Teil des Bundes. Er erläuterte sie in der Bergpredigt und wendete sie in seinem persönlichen Dienst an. Als der reiche Jüngling (Lukas 18,18ff) fragte, was er tun soll, um gerettet zu werden, konfrontierte Jesus ihn mit dem Gesetz, „Du sollst nicht ehebrechen, du sollst nicht töten, du sollst nicht stehlen, du sollst nicht falsch Zeugnis reden, ehre Vater und Mutter.“ . Diese Gesetze sind für den Mann bekannt. Dann fragte Er ihn nach dem Gesetzen, die Gott bekannt sind: waren da andere Götter in seinem Leben? Jesus zeigte ihm, dass er das Gebot „Du sollst keine anderen Götter neben dem einen wahren Gott haben.“. Der Jüngling ging ohne Reue weg. Du kannst nicht Gottes Gesetze brechen und gleichzeitig eine Beziehung zu Jesus haben. Als Gegensatz, Jesus sah die Ehebrecherin (Joh.8,3ff); sie hatte ein zerbrochenes und reuiges Herz. Sie brach das siebte Gebot, jedoch wegen ihrer Reue wurde Jesus ein Gnadenstuhl für sie. Dann berief er sie zu einem Bund der Beziehung: “Geh, und sündige nicht mehr.“ (Joh.8,3ff). Wir brauchen das Gesetz, wir brauchen den Gnadenstuhl und wir brauchen diesen Bund: Das Gesetz zur Verurteilung, den Gnadenstuhl zur Vergebung und der Bund hält uns auf dem Weg des Segens.

Nach Pfingsten hatte Petrus eine Vision über ein großes Leinentuch worauf sich alle Arten von Tieren befand. Dies lehrte Petrus, dass die Gesetze Moses’ nicht länger gebunden waren (Apg. 10,9ff). Später erzahl Petrus diese Vision dem Stadtrat in Jerusalem und die Gemeinde teilte die moralischen Gesetze von den rituellen Gesetzen ein für alle Mal. (Apg.15). Der Heilige Geist lehrte dem Apostel Paulus, dass niemand in das Königreich Gottes eintreten kann, niemand mit Jesus Gemeinschaft haben kann, ohne die Gesetze des Bundes zu halten (1.Kor. 6.9-10). „Wisst ihr nicht, dass die Ungerechten das Reich Gottes nicht ererben werden? Lasset euch nicht verführen! Weder Hurer noch Götzendiener noch Ehebrecher noch Weichlinge noch Knabenschänder noch Diebe noch Habsüchtige noch Trunkenbolde noch Lästerer noch Räuber werden das Reich Gottes ererben.“. Fünf von zehn Geboten kommen hier vor.

Das Rückgrat dieser Zehn Gebote ist das erste und das zweite Gebot – der Herr deinen Gott von ganzem Herzen lieben und deinen Nächsten, wie dich selbst. So sind diese Zehn Gebote nicht streng, sondern sie sind Liebesgesetze umgeben mit Liebe! Wenn du andere Götter hast oder Gottes Namen vergeblich benutzt, dann hast du keine Liebe. Wenn du lügst, stiehlst und jemals deinen Nächsten tötest – hast du keine Liebe.

Oh mein Freund, Martin Luther hatte die Vision der Bundeslade! Er erkannte, dass Barmherzigkeit und Wahrheit nicht Feinde, sondern Brüder, die sich küssen sind. Er glaubte und die Reformation begann. Ja, DIE BUNDESLADE IST DAS EVANGELIUM. (Und die getragenen (staves) der Bundeslade wurde niemals entfernt. Denn dies Evangelium wurde in die ganze Welt getragen.)

Als Jesus am Kreuz starb, sehen wir die Schönheit der Bundeslade, als das Blut unseres Erlösers auf den Gnadenstuhl (das Kreuz) floss. Während die Cherubim mit betäubendem Staunen zusahen, wurde das Gesetz erfüllt. Gottes Heiligkeit war gerechtfertigt und der Sünder wurde gerecht. Die Lade spricht immer noch!

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